Friedhof am Montjuïc

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Ein echtes Freiluftmuseum ist mit seiner Vielzahl an architektonischen Monumenten zwischen Mausoleen und Pantheons.

Information
Carrer de la Mare de Déu del Port, 56

Bus: 21

https://www.cbsa.cat/en/cemeteries/cementiri-montjuic/

Wenn es in Barcelona einen Ort gibt, den die Mehrheit gar nicht kennt, obwohl er für alle sichtbar ist, so sind die Friedhöfe. Aus gesundheitlichen und hygienischen Gründen nahm man im Verlauf des 18. Jahrhunderts davon Abstand, die Toten neben der Kirche zu begraben, und es wurden neue Gelände in den Außenbezirken der Stadt angelegt. Dies führte dazu, dass im 19. Jahrhundert die neun Friedhöfe entstanden, die es in Barcelona heute gibt.

In dieser Zeit entwickelte sich in unserer Stadt ein Bürgertum, das sich aus reichen Industriellen, Händlern und Unternehmern der Textilbranche zusammensetzte. Es hinterließ Barcelona ein architektonisches Vermögen von unschätzbarem Wert, das sich in sein wichtigstes Vermächtnis verwandelte. Dieser Prunk und Pomp zeigte sich auch in den letzten Ruhestätten. Sie starben, wie sie lebten, auf großem Fuß. Deshalb begannen sie, riesige Pantheons, einige sogar mit Kapelle, und große Marmorstatuen zu errichten, mit denen sie die Herrlichkeit zeigen konnten, die sie bereits zu Lebzeiten besaßen.

Glücklicherweise lebt dieses architektonische Vermächtnis noch auf dem Friedhof am Montjuïc weiter, der 1830 vom Stadtarchitekten Leandro Albareda erbaut wurde und aufgrund der Vielzahl an architektonischen Monumenten als echtes Freilichtmuseum erachtet werden kann. Zwischen Mausoleen und Pantheons lässt sich eine ganze Engelslegion aus Marmor beobachten, die dem Tod die Stirn bietet und den Bewohnern Hoffnung verleiht. Es sind auch Werke der großen Meister der Zeit zu bewundern: darunter Albareda selbst, Puig i Cadafalch, Domènech i Montaner und Josep Vilaseca.

Bei einem Spaziergang über den Friedhof kann man auch die verschiedenen Architekturstile kennenlernen, die in Barcelona zwischen der Weltausstellung von 1888 und dem Kriegsbeginn von 1936 entstanden und die vom Modernismus über den Realismus und den Eklektizismus bis hin zum Noucentisme reichen. Neben der künstlerischen Route besteht auch die Möglichkeit, über die Grabstätten der wichtigsten Persönlichkeiten Barcelonas jener Zeit, die große politische, gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung hatten, in das historische Gedächtnis der Stadt vorzudringen. Denn die Friedhöfe Barcelonas sind Orte voller Geschichte und Zeugen der Leben, die im kollektiven Gedächtnis unserer Stadt verankert sind. Ziehen Sie also los und erfreuen Sie sich daran, solange es noch möglich ist. Später wird es vielleicht zu spät sein.

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Zonen Barcelonas Sants-Montjuïc

Der im Süden der Stadt gelegene Bezirk Sants-Montjuïc ist der größte Bezirk Barcelonas, der an die Stadtgemeinden El Hospitalet de Llobregat und El Prat de Llobregat angrenzt. Er umfasst Stadtviertel mit unterschiedlicher Persönlichkeit wie die alten gewerblichen Ansiedlungen Sants, Hostafrancs, Poble-sec und La Bordeta, sowie das Hafen- und Zollgebiet Zona Franca. Hier befindet sich eine der grünen Lungen der Stadt, der Stadtberg Montjuïc, der von der Festung gekrönt wird, die einst die Küste der Stadt schützte.

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